DALLAS BUYERS CLUB

Ende 1985 verstarb mit dem Schauspieler Rock Hudson einer der ersten Prominenten an den Folgen von AIDS. Seine Krankheit ebenso wie seine Homosexualität hatte er aber erst kurz vor seinem Tod öffentlich gemacht.

Für die amerikanische Nation ein großer Schock, da sich das Bild des unwiderstehlichen Frauenschwarms als Illusion Hollywoods entpuppte. Zumindest wurde so das Thema AIDS auch in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gebracht.

Ungefähr zur selben Zeit diagnostizierte man beim in Dallas lebenden Elektriker Ron Woodroof AIDS. Aber anstatt sich passiv seinem Schicksal zu ergeben und zum Versuchskaninchen für AZT zu werden, dem ersten zugelassenen, aber mit erheblichen Nebenwirkungen verbundenen Medikament zur HIV-Behandlung, rief er den so genannten Dallas Buyers Club ins Leben.

Während Woodroof permanent die Wirksamkeit neuer alternativer Medikamente an sich selbst testete, versorgte er gleichzeitig durch den Dallas Buyers Club andere AIDS-Kranke auf illegalem Wege mit diesen Präparaten.

Für die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) war Woodroof insofern nicht mehr als ein stinknormaler Drogendealer, zur Behandlung von AIDS trug dieser aber bis zu seinem Tod Ende 1992 sicherlich mehr bei als viele Ärzte, Regierungsvertreter und Pharmakonzerne bis heute.

Regisseur Jean-Marc Vallée machte aus Woodroofs kurzer Lebensgeschichte einen ungemein packenden wie tragischen Film, dessen Wahrheitsgehalt allerdings zum Teil diskussionswürdig ist. Denn während der von Matthew McConaughey fantastisch gespielte Woodroof des Films ein homophober texanischer Macho-Cowboy ist, der sich dann zum kompromisslosen AIDS-Aktivisten wandelt, soll der echte Woodroof laut Aussage von Freunden aus seiner Homosexualität beziehungsweise Bisexualität nie ein Hehl gemacht haben.