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D & V

The Nearest Door

„Geht nicht gibt’s nicht.“ Den Baumarkt-Slogan nahmen sich einst auch CRASS bei der Auswahl der Musik für ihr Label zu Herzen. Ich erwähnte bereits, dass das Kaufen von Crass Records-Releases dem sprichwörtlichen „Katze im Sack“-Erlebnis gleichen konnte in Zeiten, wo nix war mit „vorher online mal reinhören“. Und wer sollte denn ahnen, dass sich hinter D & V aka D(RUMS) & V(OCALS) wirklich nur Gesang und Schlagzeug verbergen könnten? Tja ... ich würde mal behaupten, dass die allermeisten heute bei Discogs angebotenen „The Nearest Door“-Platten (1983 erschienen) erstaunlich gut erhalten, weil ... quasi ungespielt sind. D & V klangen und klingen wie CRASS ohne Gitarren- und sonstige Spuren, wobei ich zugeben muss, dass eine Band, besetzt nur mit Schlagzeug und Gesang durchaus einen gewissen Reiz entwickeln kann. Punk ist (war!) eben auch, wenn man etwas trotzdem macht. Dass Andy Leach und Jeff Antcliffe auch mal als „avant-pop duet“ bezeichnet werden, finde ich amüsant. Für den Rerelease wurden die Aufnahmen remastert, der Sound ist wirklich bestechend, und das wie bei Crass Records damals übliche Faltposter-Cover inklusive Texte wurde aufwändig reproduziert.