CRIMEWAVE - DIE KILLER-AKADEMIE

Trotz deutschem Kinostart im Jahr 1985, gefolgt von Video- und DVD-Releases, ist „Crimewave“ ein oft übersehener und extrem unterschätzter Film im Schaffen von Sam Raimi, der erst vier Jahre nach seinem hierzulande berühmt-berüchtigten und kommerziell extrem erfolgreichen Spielfilmdebüt „Tanz der Teufel“ entstand.

Der Kultstatus von „Tanz der Teufel“ führte zu zwei Fortsetzungen und 2015 dann zur Serie „Ash vs Evil Dead“. Dass „Die Killer-Akademie“ immer etwas stiefmütterlich behandelt wird, hängt sicherlich auch mit seinem plumpen deutschen Kinotitel zusammen, der eine nicht existente Verbindung zu der unsäglichen, aber immens erfolgreichen „Police Academy“-Reihe herstellen sollte.

Die deutsche Synchronisation tat dann ihr Übriges, um „Die Killer-Akademie“ zu einer Klamaukveranstaltung zu machen, der aber gerade deswegen äußerst unterhaltsam ist. Bisherige deutsche DVD-Releases besaßen zudem eine miserable Bildqualität und waren noch nicht mal ungeschnitten.

Abhilfe schafft jetzt die qualitativ ausgezeichnete Blu-ray-Veröffentlichung von Koch, erschienen im Mediabook mit zwei unterschiedlichen Motiven, und ergänzt mit einer überschaubaren Menge an Bonusmaterial.

Bei erneuter Sichtung erweist sich „Crimewave“ als konsequente Weiterführung von „Tanz der Teufel“ (auch Bruce Campbell ist wieder dabei), vor allem was den makaberen Humor und Raimis raffinierte visuelle Umsetzung angeht.

Das Drehbuch dazu schrieb Raimi zusammen mit den damals noch recht unbekannten Coen-Brüdern, die im Jahr zuvor ihr Spielfilmdebüt „Blood Simple“ gedreht hatten. Und so verwundert es auch nicht, dass „Crimewave“ ähnliche Neo-Noir-Elemente wie „Blood Simple“ aufweist, die Raimi allerdings wie schon bei „Tanz der Teufel“ mit „Looney Tunes“- und „Three Stooges“-Slapstick absurd übersteigert.