So klingt das Beste aus dreißig, von mir aus auch vierzig Jahren Musikgeschichte. Die britische Poplegende CORNERSHOP meldet sich eindrucksvoll zurück, mit einer grandios eingängigen Mischung aus Indie, Soul, T.REX-Glamrock und OHIO EXPRESS-Bubblegum-Pop.
Sauer macht lustig, vor allem wenn einen zuckersüße Melodien dahinschmelzen lassen. Da wird sogar das Bier oder der Longdrink in der Hand schal, denn wenn man den zwölf Perlen auf „Judy sucks a lemon for breakfast“ lauscht, vergisst man darüber sogar das Trinken.
Mir macht es jedenfalls unheimlich viel Spaß einfach nur zuzuhören und die vielen musikalischen Querverweise zu entdecken. Mit „Mighty Quinn“ gibt es noch eine wunderbare Coverversion des Dylan Klassikers obendrauf, die ich so interpretiert zuletzt von 1910 FRUITGUM CO.
gehört habe. Eigentlich haben CORNERSHOP Coverversionen gar nicht nötig, denn solange Tjinder Singh Songs wie das 16-minütige Soulstück „The turned on truth (The truth is turned on)“ oder den Hit „The roll of characteristics (Of history in the making)“ schreibt, ist die Welt durchaus noch zu retten.
Und entgegen der oben aufgestellten Behauptung eignet sich „Judy sucks a lemon for breakfast“ auch hervorragend als Partymusik.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #86 Oktober/November 2009 und Kay Werner