Unlängst besprach ich noch die Debüt-EP der kanadischen Formation, die zuhause schon 2004 erschienen war, aber in Europa erst vor ein paar Monaten veröffentlich wurde. Jetzt ist das Album raus, diesmal "nur" ein halbes Jahr nach dem Nordamerika-Release, und man kann schon klar erkennen, wie sich die Band in diesem Zeitraum verändert hat.
War "History" noch eine recht typische, wenn auch gute Dance-Punk-Scheibe, so ist "X-Amounts" doch ein gutes Stück "emanzipierter". Prägendes Element ist aber weiterhin der federnde, groovige Beat, der direkt in die Beine geht.
Unweigerlich kommen mir dann bei einem mitreißenden Song wie "Poison/safe" die Pioniere RADIO 4 in den Sinn, die ebenfalls leicht dubbige Smasher dieses Kalibers am Start haben. Einen Song weiter sieht die Sache dann schon wieder etwas anders aus, steht die verführerische Stimme von Nirmala Basnayake klar im Vordergrund, um dann wieder ein Duett mit Co-Frontmann Scott Kaija einzugehen.
Und so mäandert die fünfköpfige Band aus Toronto dann durch ihre Songs, macht mit jeder weiteren der elf Nummern mehr klar, dass man ihr mit dem simplen Etikett "Dance-Punk" nicht beikommt, sondern nur eine Facette ihres grundsoliden Indierock-Dingens im Focus hat.
Hype und hip, das geht anders, "X-Amounts" ist einfach ein gefälliges Album mit zartherben "female vocals". Gefällt, aber braucht seine Zeit, um zu wirken. (38:26) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Joachim Hiller