CONTAINER

Max Andersson

Langjährige Ox-Leser können sich vielleicht noch an das Cover von Ausgabe Nr. 29 aus dem Jahr 1997 erinnern, auf dem eine bizarre Gestalt mit Staubsauger und dicker Zigarre zu sehen war. Das hatte der Schwede Max Andersson gestaltet, der schon seit 1997 in Berlin wohnt und arbeitet, und in der betreffenden Ausgabe auch mit einem ausführlichen Interview gewürdigt wurde.

Besagtes Cover lässt sich auch in „Container“ finden, einer Sammlung seiner bisherigen Arbeiten – natürlich ohne seine in den Achtzigern entstandenen, ebenfalls sehr seltsamen Kurzfilme, die Ende der Neunziger bei Jelinski & Buttgereit auf VHS erhältlich waren.

In letzter Zeit war es aber eher still um Andersson geworden, und so stammt sein letztes bewusst wahrgenommenes Lebenszeichen „Bosnian Flat Dog“ von 2004. Sein bisher unerreichtes Meisterwerk „Pixy“ entstand bereits 1992 und wurde hierzulande drei Jahre später vom nicht mehr existenten Comic-Label Jochen Enterprises veröffentlicht.

Ein in expressionistischen Schwarzweiß-Zeichnungen umgesetzter Albtraum von kafkaesker Dimension, der auch ein wenig an David Lynchs „Eraserhead“ bezüglich seiner surrealen Qualität erinnert.

Neben „Pixy“ ist in „Container“ auch noch das Material aus den titelgebenden, in Deutschland veröffentlichten drei „Container“-Ausgaben enthalten, neben einem umfangreichen Anhang mit bislang nicht publiziertem Material, wo Andersson sein bisheriges Schaffen in Text und Bild aufarbeitet.

Gebauchpinselt fühlt man sich natürlich, dass das Ox neben Charles Burns auf dem Einband mit einem Zitat verewigt wurde, aber es lohnt sich so oder so das eigenwillige Werk des Schweden wiederzuentdecken, wenn man ernsthaftes Interesse an bizarrer undergroundiger Comic-Kunst hat.