Conrad Schnitzler war sicher einer der bedeutendsten deutschen Elektronikmusiker, auch wenn dessen Werk leider nie die Aufmerksamkeit und Würdigung in der breiten Öffentlichkeit bekam, die es verdiente. Er war es, der das Zodiac in Berlin gründete und damit den Grundstein für die so genannte „Berliner Schule“ legte, er war Gründungsmitglied von TANGERINE DREAM sowie KLUSTER (später CLUSTER) und er schuf das Intro für „Deathcrush“ von MAYHEM, einem der prägendsten Black-Metal-Alben überhaupt. Posthum, Conrad Schnitzler verstarb 2011, produziert sein langjähriger Weggefährte Wolfgang Seidel aus den unendlich vielen Klängen, die ihm Conrad auf einer Festplatte hinterlassen hat und eigenem Material, zwei lange Stücke in dessen Sinne. Auf Seite A wird man durch Herrn Schnitzler selber begrüßt und humorvoll mit seiner musikalischen Grundphilosophie konfrontiert, die auch Titel dieser Veröffentlichung ist. Dazu passend gibt es ein buntes Potpourri an zischenden, blubbernen und knarzenden, elektronischen Tonbeispielen. Seite B ist dann eher eine klassische, elektronische Neue-Musik-Komposition, bei der sich die Teilnehmer einem konkreten Dialog stellen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Carsten Vollmer