Unglaublich, CONFESSOR aus Raleigh, USA, sah ich das erste Mal auf der "Gods Of Grind"-Tour mit CATHEDRAL, ENTOMBED und CARCASS, das muss so ungefähr 1992 gewesen sein. Mir damals völlig unbekannt, haben sie mich mit ihrer absolut einmaligen Mischung aus Doom mit völlig abgefahrenen Rhythmen, hundert Prozent auf dem Punkt gespielt von Ausnahmedrummer Steve Shelton, und der unglaublichen Stimme von Scott Jeffreys, der das gesamte Leiden der Menschheit in seinen hohen Gesang packt, in ihren Bann gezogen.
1994 kam dann nach einer Maxi bei Earache das Aus für die Band, die auch mal als die technischste aller Metalbands bezeichnet wurde. Über die Jahre blieb die Musik der Band ein Freund in guten, aber gerade auch schlechten Tagen.
2002 starb dann Gitarrist Ivan Colon an einem Herzanfall, was die Band dazu bewegte, zu seiner Erinnerung ein Konzert zu spielen. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Gitarristen Shawn McCoy gestaltete sich so problemlos, dass die Band ein neues Demo namens "Bluprint Soul" aufnahm, um jetzt eine komplette neue LP nachzulegen.
Und es ist, als ob die Band nie aufgehört hätte. Dieselbe Komplexität, dieselben abgefahrenen Gitarrenriffs, dasselbe begnadete Drumming und derselbe klagende hohe Gesang, der vielleicht ein klein wenig zurückgenommen und leichter zugänglich ist.
Eine LP aus einem Guss, sicher für kalte, einsame, dunkle Wintertage besser geeignet als für den heißen Sommer und mit Sicherheit jetzt schon das musikalische Highlight des Jahres. (46:44) (10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Ollie Fröhlich