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COLPITTS

Music From The Accident

Es ist schon irgendwie unverfroren, dass ein ausgewiesener Hochgeschwindigkeitsschlagzeuger in den ersten zehn Minuten seines ziemlich kurzen Soloalbums auf die Drums komplett verzichtet. Stattdessen beginnt „Music From The Accident“ mit einer verhuscht pluckernden, recht unambitioniert und antrieblos wirkenden Synthesizer-Suite, die Colpitts und ein paar Gäste hier und da mit kleinen wachen Ideen beleben. Von dem Zeitpunkt an, an dem John Colpitts’ Schlagzeugspiel einsetzt, wird die instrumentale Musik jedoch von einer dringlichen Note erfasst, von einer experimentellen Ambition und einem Interesse an avantgardistischer Dissonanz. Der Musiker, der sich zuvorderst einen Namen als Schlagzeuger von ONEIDA gemacht hat, entdeckt mit dieser spannenden stilistischen Kehrtwende, dass es nicht allzu weit ist vom Synthesizer-Frühwerk von KRAFTWERK hin zu anregendem Drone-Rock und Jazz-Virtuosentum.