CLOTHILDE

French Swinging Mademoiselle 1967

Das Etikett „Swinging Mademoiselle“, passt auf Clothilde nur begrenzt. Von den Yéyé-Nettigkeiten kleiner Mädchen wie France Gall oder Françoise Hardy und deren chansonesken Beatpop trennt sie eine Menge.

Zwei aufwändig orchestrierte EPs und eine (italienisch gesungene!) Single, randvoll mit leicht psychedelisierten Pop-Songs mit erstaunlicher Detailversessenheit, vom damaligen Art Director der Vogue produziert, erschienen seinerzeit, danach war Sendeschluss.

Durch ihre zynischen Texte und ihre aufmüpfige Attitüde blieb Clothilde sich selbst treu, konnte sich erfolgreich von allzu säuselnden Nichtigkeiten, die den französischen Girlpop der späten Sixties oft ausmachten, abgrenzen und dadurch (wenn auch im Großen und Ganzen erfolglos) einen bescheidenen Legendenstatus für sich reklamieren.

Die versponnenen, aber hochmelodischen Kompositionen führen in etwa in dieselbe Richtung, die heutzutage die Top-Chanteuse Fabienne Delsol auf ihrem letzten Album ging. Mit informativem Booklet, vielen Bildern und vollständiger Diskografie liefert Born Bad eine vorbildliche Werkschau einer der interessanteren französischen Sängerinnen.