Dass CLOSURE IN MOSCOW in Deutschland kaum bekannt sind und seit 2012 hierzulande nicht mehr auf Tour waren, ist eine Schande. Mit „Pink Lemonade“, das bereits 2014 erschien, veröffentlicht die Band einen Rerelease, der daran hoffentlich etwas ändert. Der Progressive-Rock-Sound der Band ist so bunt wie das Cover von „Pink Lemonade“ und spiegelt sich in einem Ansatz wider, der an Bands wie THE MARS VOLTA denken lässt. Der unfassbar einzigartige Gesang von Sänger Christopher de Cinque hebt die Band auf ein Level, das sich mit Mick Jagger zu seinen besten Zeiten vergleichen ließe, auch instrumentell könnten sie in einem Atemzug mit Frank Zappa genannt werden. So breit gestreut die Einflüsse auch sind, so einzigartig und unkonventionell ist der Sound der Band, der es aber trotz des gelebten Avantgardismus noch gelingt, verdammt eingängig zu bleiben. Die pinkfarbene Limonade, die uns CLOSURE IN MOSCOW zu trinken geben, ist ein berauschender Trank, wobei sie sich vor Experimenten nicht scheuen und auf Psychedelic-Elemente, aber auch J-Pop und Funk zurückgreifen, was dieses musikalische Potpourri schmackhaft macht. Die Hoffnung, dass dies noch nicht die künstlerische Kulmination der Band war, lässt mit Spannung erwarten, worauf uns dieses Reissue letztlich vorbereitet.
© by Fuze - Ausgabe #92 Februar/März 2022 und Rodney Fuchs