Nachdem CLINT sich seit 1998 den Hintern wund gespielt und mehrere Demos heraus gebracht haben, war die Zeit für ein Album überreif. Das Göttinger Trio schottete sich vom Rest der Welt ab, schrieb "To Live In Guilt" und landete schließlich im Hannoveraner Janglang-Studio, wo die neun Songs aufgenommen wurden.
Und CLINT haben ihre Sache gut gemacht. Ordnete ich die Band einst noch dem Melodycore-Genre zu, so ist spätestens "To Live In Guilt" der Grund, Schubladendenken zu revidieren. Zwar ist der Einfluss von frühen NO USE FOR A NAME und frühen LAGWAGON hörbar, CLINT kombinieren klassisch-kalifornischen Punkrock aber mit einer Handvoll anderer Stile.
So ist die Band zuweilen düster und melancholisch und erinnert in diesen Momenten sehr an HOT WATER MUSIC, MUFF POTTER oder LEATHERFACE. An anderer Stelle werden die drei energischer und wütender und gehen in Richtung STRIKE ANYWHERE oder frühe RISE AGAINST.
Bei CLINTs Debüt hat man es mit einem recht vielseitigen Album zu tun, das vom Spielwitz der drei lebt. Denn wenn die Band in einem Moment schnell und straight - eben klassisch-kalifornisch - klingt, dann wird die Atmosphäre im nächsten Moment oft getragener und nachdenklicher.
Dazu kommen gute Texte. CLINT schreiben in erster Linie persönliche Texte, die oftmals einen politischen Unterton haben, aber auch Interpretationsfreiraum lassen. CLINT haben ein sehr gelungenes Debütalbum gemacht, das man nur empfehlen kann.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Lauri Wessel