CHÂTEAU LAUT

Oko Oko

Bereits 2009 hatten CHÂTEAU LAUT auf bluNoise ein Album voller energetischem wie experimentellen Noiserock alter Schule veröffentlicht. Existieren tut die Berliner Band allerdings schon seit ca. 2004, richtig viel kann man über sie aber nicht in Erfahrung bringen, außer dass sie bereits zusammen mit MONO oder LONG DISTANCE CALLING auf der Bühne standen.

Dabei wird es dann wohl auch bleiben, denn CHÂTEAU LAUT haben sich inzwischen aufgelöst und mit „Oko Oko“ noch ein Abschiedsalbum aufgenommen. Diesen Umstand kann man eigentlich nur mit Bedauern quittieren, denn was die Berliner auf „Oko Oko“ fabrizieren, findet eine Ausgewogenheit zwischen brutalem Krach, fokussierten Rockstrukturen und einer Lust am Experiment, die man in dieser hochkonzentrierten, rohen Form nur selten auf Platten antrifft.

„Oko Oko“ bleibt bei aller Radikalität aber immer gut hörbar, will den Hörer mitreißen und nicht mit elitärem Gehabe vor den Kopf stoßen. BIG BLACK und JESUS LIZARD oder einiges aus dem AmRep-Roster hat hier sicherlich deutliche Spuren hinterlassen, aber die Berliner finden auf „Oko Oko“ immer ihre eigene musikalische Sprache, um die Traditionen von Noiserock nicht nur rein retrospektiv zu verarbeiten.

Das gilt auch für die durchweg ungewöhnliche Instrumentierung, die mehr als nur Gitarrenfeedback zu bieten hat. Man vermisst sie eigentlich schon jetzt, ohne sie wirklich gekannt zu haben.