CHRIS ECKMAN

Last Side Of The Mountain

Ich bin eigentlich immer ein großer Fan der WALKABOUTS und auch der Solo-Aktivitäten von Chris Eckman gewesen, was in den letzten Jahren weniger mit dem songwriterischen Einfallsreichtum der Platten zu tun hatte, als mit einer grundsätzlichen Schwäche für den speziellen Sound dieser Band, der immer gut wieder erkennbar war.

Eckman lebt ja schon seit einiger Zeit in Slowenien und hat sich hier der Gedichte des 2005 gestorbenen Lyrikers Dane Zajc angenommen. Glücklicherweise erspart er uns Versuche, slowenisch zu singen und hat die Texte übersetzen lassen, musikalisch klingt „Last Side Of The Mountain“ allerdings auch nicht wesentlich slowenischer als sonst, höchstens etwas europäischer, wenn man die nachdenklich melancholische Stimmung der Platte so deuten will.

Was hier wirklich neu und anders ist, lässt sich mal wieder nicht genau sagen, Eckman schwelgt einmal mehr in seinen typisch verträumten Melodien, klingt dabei folkiger und introvertierter als mit den WALKABOUTS, wunderschön instrumentiert ist die Platte sowieso, vor allem wenn Streicher und Chöre zum Einsatz kommen.

„Last Side Of The Mountain“ ist sicher kein songwriterischer Quantensprung im bisherigen Werk Eckmans, aber mal wieder eine äußerst geschmackvolle Neo-Americana-Platte, die vielleicht noch etwas subtiler und stiller als sonst ausgefallen ist, und damit auch mehr Aufmerksamkeit erfordert – aber es lohnt sich.