CHOP SHOP ist ein Kunst-/Klangprojekt und so sollte man sich dieser CD auch nähern. Tut man es nicht und begutachtet nur die rein musikalische Seite, so wäre hier die Besprechung auch schon wieder zu Ende, denn soundtechnisch Neues oder gar Aufregendes wird hier nun wirklich nicht geboten.
Einfache, schlichte Noisedrones. Dumpf. Zusammenhanglos. Ohne jede erkennbare Richtung und ohne Sinn. Interessant wird es erst, wenn man die Geschichte dazu hört, die auch im Booklet kurz angerissen wird.
Scott Konzelmann treibt sich ja schon seit circa 1987 in der Szene umher und eigentlich baut er Skulpturen, die auch Lautsprecher enthalten, und für welche diese speziellen Aufnahmen eigentlich gemacht wurden.
Ausstellungen kommen, Ausstellungen gehen. Tonbänder werden angefertigt, Tonbänder werden vergessen. Tonbänder zersetzten sich selbstständig. Künstler kommt. Hört Bänder und setzt die „natürlich“ veränderten Klänge wieder neu zusammen.
The Process Is The Product! – Oder, die Frage sei gestattet: Wer hat in dieser unseren schnelllebigen Zeit, wo jeder Klang per Internet eigentlich immer und überall abrufbar ist, noch die Ruhe und Muße, auf Veränderungen zu warten, um sie dann – und das ist entscheidend – für sich zu nutzen?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Carsten Vollmer