Die Durststrecke nach dem plötzlichen Ableben von ARAB ON RADAR, der Beklopptentruppe aus Providence R.I., war recht kurz, denn schon ein Jahr später steht die CD ihrer Nachfolgeband zur Debatte, und eine Tour durch good old Europe haben sie inzwischen auch hinter sich.
Was hat sich geändert? Na, zuerst mal die Besetzung. Back to the Roots ist angesagt, und das bedeutet hier erstmal beide Gitarristen raus, einen neuen - Paul Vieira - rein und dazu Richard Evan Pelletier, den Ex-Basser der Chaos-Götter SIX FINGER SATELLITE an den Viersaiter.
Es bleiben Craig Kureck, der nach wie vor hypnotisierende und verdammt groovige Minimal-Dancebeats aus seinem Spar-Drumset zaubert und dabei auch noch unglaublich cool rüberkommt. Und natürlich Eric Paul und seine kranken Gesangskünste nebst eigenwilligen Lyrics, bei denen es stets um Geschlechtsverkehr und Krankheit aller Art geht.
Dazu spricht das Coverartwork Bände, auf dem einige Dutzend Spermien um eine Eizelle kämpfen, und die CD ist in Form eines Virus geschnitten, den man aber auch als Wurfstern missbrauchen könnte.
Fünf Songs zwar nur, aber die definieren den musikalischen Zeitgeist gerade wieder mal neu. Vergesst diesen ganzen No-Wave-Neo-Punk mal für einen Moment, und vergesst vor allem den ganzen Hype um YEAH YEAH YEAHS, LIARS und Co - hier kommt die Essenz dessen! Vier Typen in Jeansklamotten und mit kranken Phantasien, die mit hämischen Grinsen versuchen, Leute entweder zu bekehren oder vor den Kopf zu stoßen.
Eingängiger als ARAB ON RADAR sicher, irgendwie auch von der Idee her anders, aber immer noch keinesfalls was für jeden. Ach so, warum auch!? Ich vergaß ganz, dass es aus dem Hause Skingraft (Gott sei Dank!) noch nie was für den breiten Massengeschmack gab.
Aber Kompliment Mister Fisher, hier ist ihnen mal wieder ein ganz großer Wurf gelungen! (14:36)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Frank Schöne