CHILI COLD BLOOD

Rock'n'Roll Motherfucker Redux CD

Ich weiß nicht, wie heiß die Sonne in Austin, Texas, brennt, und auch nicht wie viele schlechte Drinks nötig sind, um so genannten "boozy southern electric honky tonk rhythm'n'blues dirty" zu spielen, aber beim ersten Hördurchlauf von CHILI COLD BLOOD lässt das auf viele Drinks und zu viel Sonne schließen.

Trotz erhöhter Gewöhnungsbedürftigkeit, auf Grund des doch erhöhten Trash-Faktors, stellt sich dann aber irgendwie ein Gefühl der Sympathie ab dem vierten Song "I've been drinkin'" ein, der sich wie ein alkoholdurchtränkter John Lee Hooker-Song für den Soundtrack eines schlechten Roadmovies anhört.

Ich kriege keinen Vergleich für einen derartigen Mix aus solch versoffenem Honkytonk-Country und dreckigem Blues hin. Dazu jammert und plärrt Frontmann Chili D so vehement charmant quälend, dass ein Hank Williams auf chemischen Drogen nur ansatzweise einem Soundvergleich standhält.

Bei allem versoffenen Trash können diese Jungs aber wenigstens ihre Instrumente bedienen und spielen sich damit wenigstens etwas in mein wohl zu Cash-lastiges Countryherz. Definitive Knaller für alle, die immer Mal ihre Seele im Mississippi-Delta dem Belzebub verkaufen wollten, sind auf alle Fälle "I've been drinkin'", "Kill me with your grind" und das herrlich schräge "Graveyard".

Na denn - cheers! (07/10)