Es kommt zwar nicht oft vor, aber manchmal bin auch ich sprachlos. So wie jetzt, nach dem mehrmaligen Hören von "Squawk!". Ich weiß wirklich nicht, wie ich das hier in Worte fassen soll. Auch das Bandinfo, was dem seriösen Musikjournalisten normalerweise die schwierige Arbeit der Musikbeschreibung, der Vergleichsfindung und manchmal die Bildung einer eigenen Meinung abnehmen soll, hilft nicht weiter und verwirrt nur noch mehr.
Auch der Besuch der Website hat mich nicht unbedingt weitergebracht. Hm. Okay, fangen wir ganz am Anfang an: CHICKEN McHEAD gibt es seit 2001, sie kommen aus irgendwo in den USA, zwei Mitglieder haben mal bei SANITY ASSASSINS gespielt, "Squawk!" ist das Debüt und die Band hat sich nach einem angeblich realen Vorfall benannt, bei dem sich eine Frau bei McDonald's eine Packung Chicken Wings gekauft hat, und in eben dieser Schachtel einen frittierten, ansonsten aber sehr gut erhaltenen Hühnerkopf gefunden hat.
Hehe, großartig. So was sollte allen McDonald's-Konsumenten mal passieren. Vielleicht lernen sie ja was draus. Die Musik von CHICKEN McHEAD: Bluesig, punkig, orgelig, surfig, garage-ig, LoFi-ig, sixties-ig, New Wave-ig und sonst noch so einiges was auf -ig enden könnte, vor allem aber durchgeknallt-ig, obwohl auch eigentlich nicht.
Dazu ein Gesang, der manchmal an Jello Biafra erinnert, dann aber auch wieder ganz anders klingt, so dass ich mich frage, wie ich überhaupt auf den Biafra-Vergleich kommen konnte. Liegt bestimmt am Info, denn dort werden die DEAD KENNEDYS erwähnt.
Aber auch die CRAMPS, MUDHONEY GAS HUFFER, TSOL und Mojo Nixon. Dazu die Bemerkung, dass diese Vergleiche auf dem Mist von Deutschen und Italienern gewachsen sind. Hilft auch nicht weiter, oder? Trompeten sind hier auch noch involviert und der Schlagzeuger hat einen Schnauz.
Aargh! Ich bin hier völlig überfordert und verweis lieber auf die Website. Da gibt's auch ein paar Songs für lau. Hör's dir doch selber an, verdammt. Ich finde CHICKEN McHEAD jedenfalls großartig.
(38:39)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und André Bohnensack