Foto

CHICKEN DIAMOND

Shadow City

Irgendwann in den Nuller Jahren kam dieser unangenehme „One-Man-Band“-Trend in Mode, eigentlich eine Unsitte, denn die Performance von solchen Möchtegern-Weirdos funktioniert doch am besten in belebten Fußgängerzonen oder auf Strandpromenaden, wo dann der eine oder andere Euro im geöffneten Gitarrenkoffer klingelt. Auf Bühnen, in Clubs oder Hallen funktionieren diese nervigen Spektakel nur ganz selten, wenn ein „One-(Wo)Man“-Künstler dann ein Album einspielt, stellt sich sowieso die Sinnfrage. CHICKEN DIAMOND ist leider nicht die Ausnahme von der Regel, erneut wird ein Album versemmelt, dessen einzige Kompetenz die schroffe Anti-Haltung und schnoddrig-lustlose Performance ist. Gesanglich eher mau, mit geknurrt gegurgelten Kinderschreck-Vocals und samt und sonders auf muffigen, mit Glam-Elementen gespickten LoFi-Blues/Hardrock abgestellt. Charles, der engagierte Kopf hinter dem unseligen Album kann selten einen Punkt machen, selbst ein sicherer Matchball wie das CCR-Cover „Proud Mary“ fällt durch, und Willie Dixons „Running shoes“ haben schwere Betonsohlen. In der Summe leider keinen Deut besser als das ebenso behäbige „Bad Man“ von 2020.