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CHEVAL DE FRISE

s/t

Es ist schon beängstigend, wie viel Aufwand das New Yorker Label Computer Students in die Veröffentlichung recht obskurer Bands steckt. Und so sind ihre Releases verpackt in bedruckte Aluminiumtaschen, die stabile Gatefoldcover und in diesem Fall Doppel-Vinyl mit drei bespielten Seiten enthalten, was angesichts einer Spielzeit von 39 Minuten fast schon etwas verschwenderisch ist. Hier handelt es sich um das im Jahr 2000 erschienene Debüt des kurzlebigen französischen Instrumental-Duos CHEVAL DE FRISE, bestehend aus Vincent Beysselance (dr) und Thomas Bonvalet (electro-acoustic gt). Das wurde zwar auf CD veröffentlicht und auch noch mal wiederveröffentlicht, aber erschien bisher nie auf Vinyl. Bei Preisen deutlich über 30 Euro für so was muss man aber schon wirklich begeisterter Fan sein, wovon es angesichts der eher avantgardistischen und kantigen Musik der Franzosen nicht so viele geben dürfte. Zwar erzeugen Beysselance und Bonvalet nur mit Schlagzeug und Gitarre eine erstaunlich dynamischen und spannenden Sound zwischen Klassik, Flamenco, Math-Rock und frühem amerikanischen Hardcore, der auf SST neben den MINUTEMEN ein gar nicht mal so extremer Fremdkörper gewesen wäre, aber so richtig passen CHEVAL DE FRISE in keine dieser Schubladen. Das spricht sicher für CHEVAL DE FRISE, aber man muss schon Lust haben auf solche eher fordernde, disharmonische Klänge, die gleichermaßen enervierend wie mitreißend sind.