Ziemlich geiles Cover, das CHAVER da für „Off Gloom“ gewählt haben. Das dachte sich auch die amerikanische Rapperin Doja Cat, die das Motiv kurzerhand ziemlich dreist abkupferte und fast eins zu eins übernahm. Als das Beweisbild dafür kürzlich durch die sozialen Medien geisterte, nahm ich das zum Anlass, mir beide Werke anzuhören. Fazit: Zum Glück machen CHAVER nicht so fürchterliche Musik wie Doja Cat. Zwei zu null also für die Jungs aus Leipzig. „Off Gloom“ bietet vor allem eine erbarmungslose Mischung aus Death Metal und Hardcore – schön dreckig produziert mit allerbestem DIY-Charme. Der Genremix der Band wirkt angenehm unverbraucht und stimmig. Die Jungs wissen definitiv, was sie tun. Und wie sie ein Album spannend halten, wissen sie auch. „Off Gloom“ bietet unerwartete Songstrukturen, ordentlich Abwechslung und ist vor allem der Beweis dafür, dass die Band ihren Sound gefunden hat. Schön, dass CHAVER so viele Ideen so stimmig in den Songs unterbringen können. Ein typisches Beispiel ist „Wanderer“ – über fünf Minuten Dauerfeuer mit einigen überraschenden Wendungen, die ich hier nicht vorwegnehmen will. Wer sich auf den dreckigen und düsteren Sound der Band einlassen kann und keine Majorlabel-Produktion voraussetzt, wird an „Off Gloom“ sicher einige Zeit Gefallen finden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #171 Dezember 2023/Januar 2024 2023 und Jens Kirsch
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