CATHERINE GRAINDORGE / HUGO RACE

Long Distance Operators

Der australische Sänger und Songschreiber Hugo Race, der aus dem frühen Umfeld von NICK CAVE AND THE BAD SEEDS stammt, und die belgische Geigerin, Komponistin, Sängerin und Schauspielerin Catherine Graindorge brillieren auf diesem Album mit filmscoreartigen Soundscapes in Moll.

Man hätte sich diese Songs auch als Teil des Soundtracks zu „Ghosts ... Of The Civil Dead“ (1989) vorstellen können, in dem Nick Cave mitspielte, der auch mit Blixa Bargeld und Mick Harvey die Musik dazu komponierte.

Nicht verwunderlich dominiert hier deutlich der Geist von Americana und Desert-Blues und es gibt zahlreiche Verweise hierzu: in „I call on you“ sind die Akkorde einer Slideguitar im Streicherdrone zu erkennen und treten in Dialog mit einer melancholischen Violine.

Mit WahWahs, einem schleppenden Doom-Riff und einer schummerigen Orgel verlegt „Night unreal“ den Sound in die dunklen Untiefen der Wahrnehmungswelt, ohne nicht auch Licht zu erkennen. Das Album verwebt Klangteppiche und Instrumentalalleingänge, Blues und fast weihevollen Barock, Orient und Okzident, Psychedelia, treibende Trip Hop-Elemente und dunkel-sonoren Gesang, der Hugo Race in einen Kontext mit Mark Lanegan und David Eugene Edwards (WOVENHAND, 16 HORSEPOWER) setzt.

Ein eindringliches und emotionales Epos oder in den Worten des Lyrikers und Aphoristikers Wolfgang J. Reus: „Man muss ins Dunkle, um die Sterne zu sehen.“