CATHEDRAAL kommen aus Paris, und zu den Hintergründen der Schreibweise ihres Bandnamens kann ich nur raten: Ist das eine Anspielung auf Baal, den Dämon respektive die Gottheit? Klingt auf jeden Fall ziemlich evil, und das passt zur Musik: Screamo trifft hier auf Postcore trifft auf düstere, dramatische Rockmusik, oft im unteren Geschwindigkeitsbereich.
Und das erfreulicherweise nicht instrumental, sondern mit französischen Texten, was – sorry für diese platte Assoziation – der ganzen Sache eine gewisse existenzialistisch-intellektuelle Note gibt.
Mit Screamo im klassischen Sinne bin ich ja völlig durch, doch hier nervt die gestresste Stimme nicht, passt zur depressiven, aber dennoch energetischen Musik, und es ist insgesamt der Abwechslungsreichtum, das Einflechten von Einflüssen aus vielen verschieden Stilen, das sorgsame Arrangieren der Songs dieses bereits 2012 eingespielten Albums, das „Voix Blanches“ zu einem herausragenden, dichten Werk macht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Joachim Hiller