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CASSANDRA CROSSING – TREFFPUNKT TODESBRÜCKE

Eigentlich nahm ich an, mit dem Genre Katastrophenfilm halbwegs durch zu sein, das sich vor allem in den Siebzigern großer Beliebtheit erfreute, in Gestalt von Filmen wie „Airport“ (1970), „Die Höllenfahrt der Poseidon“ (1972) oder „Flammendes Inferno“ (1974). Als interessante Kuriosität in diesem Bereich entpuppt sich „Cassandra Crossing“ von George Pan Cosmatos, der nicht gerade auf meiner Liste von Lieblingsregisseuren steht und Mitte der Achtziger zwei besonders dümmliche Sylvester Stallone-Vehikel zu verantworten hatte, „Rambo 2 – Der Auftrag“ und „Die City-Cobra“. „Cassandra Crossing“ ist dagegen ein deutlich seriöserer Film mit echter Message, der wie auch andere monumentale Katastrophenfilme mit einer beeindruckenden Starriege aufwartet, darunter Richard Harris, Sophia Loren, Lionel Stander, Burt Lancaster, Martin Sheen oder O. J. Simpson. „Cassandra Crossing“ erschien hierzulande bereits 2017 in HD-Qualität auf DVD und Blu-ray, aber ist aufgrund seiner eigenwilligen, politisch gefärbten Story immer noch eine Erwähnung wert, wie auch wegen seiner spektakulären Actionszenen. Sehr gelungen ist auch Jerry Goldsmiths recht avantgardistischer Score. Zu Beginn infiziert sich ein schwedischer Terrorist bei einem Anschlag auf eine fiktive internationale Gesundheitsorganisation mit einem tödlichen Pest-Bakterium und landet auf seiner Flucht in einem Transkontinentalzug auf dem Weg von Genf nach Stockholm, wo sich das Virus weiter ausbreiten kann. Der für diesen Fall zuständige, ziemlich kaltblütige amerikanische Colonel (Burt Lancaster) hat jedoch wenig Interesse an der Rettung der infizierten Passagiere und leitet den Zug nach Polen um, wo er die baufällige Kassandra-Brücke passieren muss, in der Hoffnung, dass sich das unangenehme Problem dort von selbst löst.