Nach der EP von 2002 haben sich die aus Bayern stammenden CASHLESS mit ihrem ersten Album noch mal Zeit gelassen, aber man sollte eben nie etwas überstürzen, sondern sich immer Zeit lassen und nehmen, das Endergebnis kann davon nur profitieren.
Und so ist "Kisses And Lies" ein wirklich verblüffend stimmiger, ausgereifter Longplayer geworden, ist das Dutzend Songs wirklich vorzüglicher Punkrock/Streetpunk auf internationalem Niveau, der zwar noch nicht die Reife und Eigenständigkeit von Bands wie GENERATORS, BOMBSHELL ROCKS, BOUNCING SOULS oder DROPKICK MURPHYS (minus deren Folk-Einflüsse) hat, aber mir zusammen mit dem aktuellen DISCIPLINE-Album in diesem Genre am besten gefällt.
Knackige Punk-Songs, immer mit ordentlich Rotz runtergespielt und im oberen Geschwindigkeitsbereich, mit rauhem, wütendem Gesang, aufgelockert durch Grölparts mit "Ohohoho"-Chören, immer schön melodiös und genau die richtige Musik zum gepflegten Biertrinken, jedoch ohne jede Oi!-Stumpfheit.
Wenn CASHLESS von der Energie und Spielfreude dieser Platte auch nur die Hälfte auf die Bühne bringen, sind ihre Konzerte sicher eine enorm mitreißende Angelegenheit. Und dass auch die Attitüde stimmt, dass man mit Wut und Engagement gegen die herrschenden Strukturen anrennt, beweisen die Texte, etwa von "Bulletproof" oder "Together we're screaming".
Auch bemerkenswert: Die differenzierte, klare und druckvolle Produktion. CASHLESS, den Namen sollte man sich merken. (44:02) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Olli Willms