Nach ihrer Rückkehr klingen CASEY anders: nachdenklicher, verletzlicher, zerbrechlicher. Bereits der Opener „Unique lights“ nimmt einen mit seinem mystischen Intro, den zaghaften Strophen und dem kontrastierend druckvollen Refrain gefangen. Die sanften Töne, die auf früheren Werken anklangen, nehmen jetzt auf „How To Disappear“ viel Raum ein. Cleangesang überwiegt, es gibt kaum noch Screams und Spoken Word; der sensible Einsatz feiner Melodien transportiert Emotionen par excellence. Das teils voluminöse Riffing unterstreicht diese noch und kreiert eine fantastische Atmosphäre. Dabei spielen CASEY mit ihrem Sinn für authentische Details und lassen etwa „St Peter“ wie ein rudimentär aufgenommenes Demo wirken: das Mikrofon zu weit weg, hin und wieder knarzt der Holzboden. Ehrlich und authentisch präsentieren sich die Waliser, beschönigen nichts, ihre Lyrics sind düster, schwer, emotional. Sänger Tom Weaver verarbeitet abermals persönliche Höhen und, nun ja, überwiegend Tiefen. Auf „How To Disappear“ dreht sich alles um den Tod und das, was danach passiert. Was geschieht, wenn wir eines Tages verschwinden? CASEY erzeugen einen Gänsehautmoment nach dem anderen – und suggerieren dennoch ein wohliges Flair, umarmen, während sie ihre Herzen ausschütten. Ihr drittes Album ist ein feinfühliges Werk, das seine Schönheit in der Ambivalenz tröstender Melancholie entfaltet.
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