CARRIER

Blind To What Is Right

Es ist schon irgendwie spannend zu sehen, wenn eine Band sich konsequent in eine Richtung weiter bewegt. Hört man die drei Veröffentlichungen der Band chronologisch, so bauen sie perfekt aufeinander auf.

Folglich hat man sich mit „Blind To What Is Right“ also deutlich von „One Year Later“ entfernt. Musikalisch bedeutet das, dass die Songs deutlich weniger melodiös und melancholisch sind, dafür deutlich aggressiver.

Die Gitarren tiefer, das Schlagzeug dominanter, treibender, dadurch wirken die Songs schneller, chaotischer. Insgesamt kommen hier stärker Einflüsse des Modern Hardcore zum Tragen als des Punk.

Was sich dennoch nicht geändert hat und die absolute Stärke und Eigenständigkeit von THE CARRIER ausmacht, ist das beeindruckende Zusammenspiel der Gitarren. Während der Gesang in dieser Produktion einfach sehr weit vorne steht, läuft man beinahe Gefahr, gar nicht zu bemerken, wie abwechslungsreich und vielschichtig sich die Gitarren mit-, unter- und übereinander bewegen.

Thematisch wird man mit der Gefühlsebene der/des fiktiven Protagonist/in konfrontiert, die vor allem Wut, Frustration und Verzweiflung umfasst. Dies wird musikalisch aufgegriffen und gut transportiert und macht ein wirklich gutes zweites Album komplett.

„One Year Later“ allerdings gefiel mir noch besser.