Vor gut 24 Jahren war der so genannte „Bremencore“ das Ding der Stunde und insbesondere die Releases von Per Koro Records so etwas wie das Pflichtprogramm aller hiesigen Hardcore-Fans. Bands wie SYSTRAL, LOXIRAN, ACLYS, LINSAY und eben CAROL liefen bei uns rauf und runter.
Insbesondere die „Prefabricated“-7“ der letztgenannten hatte es mir damals angetan und so war es mehr als schade, dass CAROL noch vor dem Release eines Albums die Segel strichen. Was ich damals nicht wusste: ein Album war bereits aufgenommen worden, allerdings sah die Band angesichts ihrer Auflösung keine Notwendigkeit mehr, dieses zu veröffentlichen.
Gute 23 Jahre später sah dies dann jedoch anders aus und somit kommt „1996 Reconstructed“, wenn auch spät, schließlich doch noch zu Release-Ehren. Erstaunlich ist, dass die Platte und somit natürlich auch die Band in all den Jahren nichts von ihrer Relevanz eingebüßt hat und CAROL noch immer alles in Grund und Boden zu ballern vermögen.
Schweres Riff-Geballer und infernalisches Gebrüll zaubern mir ein breites Grinsen nach dem anderen ins Gesicht und ich fühle mich wieder wie Anfang zwanzig. Wer die „Prefabricated“-7“ mochte, der wird „1996 Reconstructed“ lieben.
Ganz groß! Schade nur, dass die Band nach den aktuellen Live-Shows wohl wieder zu den Akten gelegt wird. Zumindest aber bleiben uns die Jungs ja weiter mit MÖRSER erhalten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Jens Kirsch