CARBURETOR DUNG sind die älteste noch existierende Punkband Malaysias, 1991 gegründet in Kuala Lumpur. Benannt haben sie sich nach einem Essay des Musikjournalisten Lester Bangs von 1971, in der der Legende nach der Begriff „Punk“ zum ersten Mal in Bezug auf Rock-Musik verwendet wurde.
Wie man es aus Südostasien kennt, ist ihr Sound ziemlich Crust-lastig, wenn auch nicht ganz so kompromisslos hart wie viele indonesische Bands – aber da steckt man Punks ja auch neuerdings ins Umerziehungslager.
Hier wird das Tempo schon mal etwas runtergefahren, etwa in einem Song über den Knast, zugunsten von mehr Tiefe. Gitarrist Joe Kidd ist übrigens auch – und plötzlich ist die Punk-Welt wieder ganz klein – verantwortlich für das bekannte Webzine ricecooker.com, die erste Adresse, wenn es um Southeast Asia Punk geht.
Dass die US-Band CODE 13 die Szene in Malaysia als politisch sehr bewusst erlebt hat, getragen vom D.I.Y.-Spirit, hält sie in ihrem Tour-Report (auf havocrex.com) nicht zuletzt dem Einfluss von Joe Kidd und seiner Band zugute.
Das Berliner Label Famed Records hat CARBURETOR DUNG jetzt seine erste Veröffentlichung gewidmet, eine elfenbein- oder orangefarbene 10“, inklusive Download-Code und allen Texten, wobei sich mit der englischen Übersetzung viel Mühe gegeben wurde.
Nur den Titel musste ich erst googlen. „Inginku Rejam Raksasa Kejam!“ heißt wohl so viel wie: „Have a nice death!“
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Ute Borchardt