Hardcore aus Frankfurt? Da muss man lange nachdenken – irgendwie ist die hessische Großstadt seit langem schon von der musikalischen Landkarte gerutscht. Zeit, dass sich das ändert: Benny, Frank, Malte, Timo und nochmal Malte gründeten CANINE schon 2013, außer Konzerten und ein paar digital veröffentlichten Songs konnten sie bislang nichts bieten, doch nun sollte ihnen mehr Aufmerksamkeit zuteil werden, denn mit „Bleak Vision“ hat der Fünfer ein packendes, mitreißendes und sehr gut produziertes Debüt veröffentlicht – auf CD und vor allem auch auf Vinyl.
Wer seinen Hardcore gerne von Breaks strukturiert hat (ohne dabei den Flow und Groove zu gefährden), wer auf gehetzten Gesang zwischen Wut und Frust steht, wer DEFEATER und Co. verehrt, den werden CANINE mitreißen.
Bei solchen Stilelementen ist bei mir die Grenze zwischen Genervtheit und Groove schmal, die Frankfurter haben letzteres, haben so einen gewissen Flow und lassen den bei aller technischen Komplexität nie in den Hintergrund treten.
Textlich können CANINE auch überzeugen, „Religioneater“ enthält ein klares Statement: „Your prayers don’t mean any shit to me“. Cool der Orgeleinsatz bei „Cracked shell“.
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Benny (CANINE)
© by Fuze - Ausgabe #72 Oktober/November 2018 und Joscha Häring
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Joachim Hiller