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CANDYMAN

1992 verfilmte Bernard Rose mit „Candyman’s Fluch“ Clive Barkers Kurzgeschichte „Das Verbotene“ aus „Das fünfte Buch des Blutes“ von 1985, der 2020 bei Turbine auf DVD und Blu-ray endlich auch mal in der Unrated-Fassung erschien, die hierzulande bisher nur im Kino und auf Video zu sehen war. Mit der Kurzgeschichte hat Roses in Chicago angesiedelte Adaption nur teilweise etwas zu tun. Zwar geht es jeweils um eine Doktorandin, die bei Recherchen für ihre Doktorarbeit auf den Candyman stößt, aber im Gegensatz zu Barkers verwesendem hakenhändigen Dämon (ein Weißer) machte Rose daraus eine Art schwarzen Freddy Krueger, der nach fünfmaliger Nennung seines Namens vor einem Spiegel erscheint und den, der die Worte sprach, tötet. Zudem versah Rose ihn mit einer Entstehungslegende, denn der Candyman war der Sohn eines ehemaligen schwarzen Sklaven, der nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wegen seiner Liebe zu einer Weißen Opfer eines Lynchmobs wurde und fortan als Rachedämon die Welt der Lebenden heimsucht. Zwar wohnt dem Film ein gewisse Kritik an anti-schwarzem Rassismus inne, letztendlich bedient er aber auch wieder zahlreiche rassistische Klischees und ordnet den Candyman den Gesetzen handelsüblicher Slasher-Filme unter. Regisseurin Nia DaCosta und Drehbuchautor Jordan Peele (Regisseur des überbewerteten „Get Out“) versuchten mit ihrer Mischung aus Fortsetzung und Remake den Candyman-Mythos (die Geschichte des Originals wird in schön gemachten Scherenschnitt-Sequenzen aufgegriffen) stärker aus der Sicht der schwarzen Community zu inszenieren und zu einem Symbol für das durch anti-schwarzen Rassismus erfahrene Trauma zu machen. Leider scheitern DaCosta und Peele dabei trotz ihrer hehren Absichten (einschließlich Gentrifizierungs-Kritik), da sie offenbar keinen blassen Schimmer hatten, wie man einen gescheiten Horrorfilm dreht.