Anschnallen, CAMBION haben es eilig. Gut vierzig Minuten lang feuern die Amerikaner dem Hörer Riffsalven um die Ohren, dass es nur so brummt. Muss man sich darauf einlassen wollen, sonst rauschen Songs wie „Vae victis“ oder „Impact steel“ schlicht vorbei. Der gespielte Death Metal erinnert dabei zuweilen an Gruppen wie ORIGIN, CRYPTOPSY, aber auch HATE ETERNAL, bei denen Schlagzeuger Chason Westmoreland auch schon beschäftigt war. Der klaren Produktion des Albums ist es zu verdanken, dass es möglich ist, jedem Instrument zu jeder Zeit zu folgen — und es passiert viel. So benötigt es einige Durchläufe, bis sich Strukturen abzeichnen, an gängige Songschemata halten sich CAMBION nur selten. Hier wäre auch der größte Kritikpunkte zu sehen. Wo es Gruppen wie NILE gelingt, überirdische Technik in nachvollziehbare, fast schon hittige Lieder zu verpacken, fehlt das dem Trio hier noch. Alle anderen Zutaten für ein tolles, technisches Death-Metal-Album sind jedoch zu finden.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Manuel Stein