CAM PENNER

Gypsy Summer

Manche Alben sind so gut, dass man Schwierigkeiten hat, sie angemessen zu beschreiben. Insofern stellt mich „Gypsy Summer“ von Cam Penner vor große Probleme. Alleine schon die Richtung lässt sich nicht mit Folk, Roots Music oder Alternative Country ausreichend beschreiben, es wäre wohl Americana, wenn Cam Penner nicht aus Kanada käme – also Canadiana.

Mit dem langen „Driftwood“ beginnt das Album eher gemächlich und erinnerte mich beim ersten Hören an die großartigen VANDAVEER – zugegeben, ein sehr subjektiver Eindruck. Im weiteren Verlauf spielt „Gypsy Summer“ dann all seine Stärken gelassen aus: Cam Penner ist ein vielseitiger Songschreiber mit einer fantastischen Erzählstimme.

Darüber hinaus wird er von großartigen Musiker/innen unterstützt, denn dieses Album ist nun wirklich keine One-Man-Show. Da ich zur Zeit eher ein Freund der ruhigeren Töne bin, zählen „Cool cool nights“ und „Flesh & bone“ zu meinen Favoriten, doch auch Freunde und Freundinnen von Musik in Richtung Greg MacPherson kommen bei Liedern wie „Throw your hands up“ voll auf ihre Kosten, auch wenn die E-Gitarre hier prominent, aber nie dominant wird.

„Hey my my my“ schließlich ist mit seinem hymnischen Refrain bei Konzerten bestimmt ein Mitsinger, so dass sich unterm Strich sagen lässt: So muss ein Album sein, vielseitig vom ersten bis zum letzten Stück und auf allerhöchstem Niveau – mal schauen, ob da so schnell noch was Besseres kommt.