Eins vorweg: CALLING HOURS sind mehr als nur Popeye Vogelsang, der ehemalige Sänger von FARSIDE. Der Unique Selling Point der neuen Revelation Records-Band mit Mitgliedern von DON’T SLEEP ist sicherlich eine der Stimmen der Neunziger Jahre. Und ja, der Sticker auf dem Plattencover lügt auch nicht, wenn er sagt, dass Fans von HÜSKER DÜ, FURTHER SEEMS FOREVER oder (wer’s moderner mag) THE MENZINGERS hier glücklich werden. Dabei kann man den Mannen um Tony Bavaria, der unter anderem auch bei THE COMMERCIALS und VERY AMERICANS mitspielte, keinen Vorwurf machen. „Say Less“ ist das perfekte Beispiel dafür, dass so manche:r Schuster:in eben doch bei ihrem/seinem Leisten bleiben soll. Aus diesem Grund hat das doch recht kurze, Album auch ordentlich Hits im Gepäck, über die es zu reden lohnt. Zum einen wäre da „Curtain call“, die wahrscheinlich SAMIAMste Version von FARSIDE, die man heute so hören kann. Hier klingt alles spannend und schlichtweg stark. Songs wie „Gin Perry“ schlagen noch in die gleiche Kerbe, während es drumherum doch ein bisschen eintönig werden könnte. Ich wage mal die Vermutung, dass sich die Geister an „Say Less“ scheiden werden. Entweder man liebt diese sieben Songs und das, was Produzent Brian McTernan daraus gemacht hat, oder CALLING HOURS sind einem einfach egal, weil sie wie aus der Zeit gefallen wirken. Gut, dass wir uns das hier alle selber aussuchen können.
© by Fuze - Ausgabe #104 Februar/März 2024 und Ingo Rieser
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Sebastian Wahle