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BUILT TO SPILL

When The Wind Forgets Your Name

Das letzte von mir in diesem Heft besprochene BUILT TO SPILL-Album war 2010 „There Is No Enemy“, danach folgte 2015 noch „Untethered Moon“, das aber leider an mir vorbeiging. Außer der Reihe entstand dann 2020 „Plays The Songs Of Daniel Johnston“, auf dem BUILT TO SPILL dem 2019 verstorbenen Daniel Johnston Tribut zollten, den sie auch schon mal als Begleitband auf der Bühne unterstützt hatten. Zu den produktivsten Bands gehörten BUILT TO SPILL (hervorgegangen aus den unterschätzten TREEPEOPLE) aus Boise, Idaho allerdings nie, da sie es seit ihrer Gründung 1992 in dreißig Jahren nur auf neun Studioplatten gebracht haben. Bei den bereits 1984 gegründeten DINOSAUR JR. waren es allerdings auch nur drei mehr. Mit denen verband BUILT TO SPILL einst eine ähnliche Vorliebe für Neil Young und seine Begleitband CRAZY HORSE, aus der sich ein interessanter, stilbildender Spagat aus Gitarren-Noise und zarten Melodien ergab. Wobei BUILT TO SPILL dabei immer wie die kleinen, weniger rüpelhaften Brüder von DINOSAUR JR. wirkten, die sich beim Spielen auch nie so richtig dreckig machten. Auf jeden Fall konnte die Band um Sänger/Gitarrist Doug Martsch einen ähnlich wiedererkennbaren Trademark-Sound entwickeln, der auch auf ihrem neuen Album „When The Wind Forgets Your Name“, ihr erstes für Sub Pop, weiterhin ausgeprägt ist. So wie in ihrer Frühzeit begeistern mich BUILT TO SPILL schon lange nicht mehr, aber dennoch fällt es mir auch bei „When The Wind Forgets Your Name“ schwer, ihrem grundsätzlichen Charme nicht zu erliegen. Es sind vor allem gewisse Nuancen und kleine Details, bei denen die Klasse von Martschs erneut durchblitzt, ohne dass BUILT TO SPILL großartig anders als auf ihrem Debüt von 1993 klingen würden, was man entweder als echtes Qualitätsmerkmal oder künstlerisch-kreativen Stillstand auf hohem Niveau ansehen kann.