Vier Jahre haben sich die in Portland, Oregon ansässigen THE BUILDERS AND BUTCHERS seit ihrem letzten Album „Western Medicine“ Zeit gelassen, im Mai erscheint nun endlich Longplayer Nr. 6 der einst in Alaska von Frontmann und Gitarrist Ryan Sollee gegründeten Formation.
Es ist bereits das dritte Album, das auch in Deutschland auf The Instrument Village erscheint – es bedingt sich wechselseitig, dass die Band durch mehrfaches Touren auch in Europa mittlerweile auf eine solide Fanbasis verweisen kann.
Nun ist das Genre des „Alt. Folk“ mittlerweile gut besetzt, gefühlt entdeckten in den letzten Jahren immer mehr US-Musiker mit Wurzeln in Punk und Rock ihre Roots und versuchen sich an Folk, Country und Co.
Oft mit schönen Ergebnissen, vielfach aber eher beliebig. THE BUILDERS AND BUTCHERS sind eine der wirklich herausragenden Bands auf diesem Feld, was hier einmal mehr durch das spezielle Timbre von Sollees Stimme bewiesen wird.
Was ein Jello Biafra im Punk, bekommt der Herr in seinem Gewerk hin. Mich packt das, ich mag diese spezielle Klangfarbe, welche die Butchers-Songs unverkennbar macht, jenseits der gelungenen Instrumentierung, die Piano, Orgel, Mandoline und Banjo umfasst.
Die frühen WALKABOUTS packten mich einst so, und HANDSOME FAMILY, die leider heute nicht mehr so spannend sind wie sie mit dem bereits von 2003 stammenden „True Detective“-Hit „Far from any road“ klingen.
Wäre ich für die Musik der nächsten schrägen Netflix-Serie zuständig, ich wüsste, an wen ich mich in Sachen Soundtrack wende ... Downer: Erneut liegt kein Booklet mit Texten bei.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Joachim Hiller