Um ihren Namen unter die Leute zu bekommen, sind die Spanier etliche Jahre lang intensiv getourt und haben zahllose Konzerte gespielt – unter anderem an der Seite oder im Vorprogramm von SUICIDE SILENCE, NASTY, RISE OF THE NORTHSTAR und SWORN ENEMY. Das Spiel von BROTHERS TILL WE DIE geht gut und gerne als Querschnitt der Genannten durch. Das soll die Leistung des Quintetts nicht herabsetzen, sondern eine Vorstellung davon vermitteln, was die Südeuropäer musikalisch treiben. Deathcore, MetalCore, Beatdown-Hardcore: die musikalische Atmosphäre ist tough und bitter. Die Madrilenen setzen entweder auf krass schleppende Parts oder sie forcieren ihren Offensiv-Drang. Dieser Dualismus prägt das Album. Das aufgrund zweier personeller Wechsel im Line-up programmatisch betitelte „Reincarnation“ bietet aber noch mehr. Elektronische Einsprengsel und Cleangesang erweitern den Ansatz und schaffen interessante Kontrapunkte zur Core-Basis des Spiels von BROTHERS TILL WE DIE. Insgesamt ist auch beim neuen Longplayer wieder alles auf Live-Tauglichkeit und animierende Effekthascherei ausgelegt – bis hin zu den typischen Gangshouts und den positiv gestimmten, bestärkenden Texten. Die Madrilenen trotzen allen Widrigkeiten und stellen mit „Reincarnation“ unter Beweis, dass ihre Formkurve weiterhin ansteigt und sie immer für eine Überraschung gut sind.
© by Fuze - Ausgabe #97 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #97 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Andreas Kuhlmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Andreas Kuhlmann