Foto

BROR GUNNAR JANSSON

They Found My Body In A Bag

Leicht hat es mir Mr. Jansson schon vorher nicht gemacht. Seine One-Man-Band ist extrem verschroben und eigenwillig, was er auf diesem Album ebenfalls wieder mit voller Breitseite raus haut. Ist das Blues? Ja! Trash? Unbedingt! Swamp-Folk! Ebenfalls.

Aber eben noch mehr. Da ist etwas, das einen Spagat hinbekommt, zwischen Nervenüberdehnung und Faszination. Da ist der wummernde Stonersound, aber ohne dessen grausige Langeweile. Bei „Stalker“ beispielsweise treibt er es so derart auf die Spitze, dass ich zweimal zum Player gehe, um zu sehen, ob die CD springt.

Volle zwei Minuten donnert er ein und den gleichen Riff gute 100 mal ohne Unterbrechung runter, während er sich im Hintergrund wie ein Derwisch am Schlagzeug austobt. Die Stimme, – eigentlich eine Zumutung, aber doch ziemlich genial und vor allem passend zum Sound, den man, dass ist unbedingt erwähnenswert, erst ab einer gewissen Lautstärke wirklich zu würdigen weiß.

Dann der Titel des Albums. So fühlt man sich, nachdem man die ganze Scheibe durch gehört hat. Also wie die vielen unfreiwilligen Protagonisten dieses Konzeptalbums, denn Jansson singt Lieder über skandinavische Verbrechen und widmet diese Stücke auch jeweils mit kurzen Erläuterungen im Beiheft den jeweils betroffenen Personen.

Im Schlusswort erläutert er ferner, dass es ihm fern läge, diese Songs als Entertainment aufzufassen. Vielmehr sei dies seine Art mit der Welt in der wir leben umzugehen und betont dabei, dass all diese Gräueltaten in der Regel von Männern an Frauen verübt wurden, was endlich ein Ende finden müsse.

Große Worte, großes Album.