BROOD aus Potsdam sind eine coole Band. Erstens, weil sie seit Jahren alles selbst macht, den D.I.Y.-Gedanken also vorbildlich verfolgt und damit erstaunlich weit herumkommt; zweitens, weil sie sich unter dem, was man unter Post-Hardcore versteht, die richtigen Vorbilder ausgesucht hat.
Jedenfalls, was meinen Geschmack angeht. Würden wir unsere Plattenregale vergleichen, dann gäbe es Übereinstimmungen vor allem bei Veröffentlichungen aus dem Hause Dischord, nicht die neuen Sachen, allerdings legen BROOD dabei im Vergleich ein schwer zu beschreibendes Metal-Gebaren an den Tag.
"Program To Demystify" ist nun das dritte Album, neun Tracks zeigt es an, in Wirklichkeit sind es nur fünf Songs, dafür allesamt jenseits der vier Minuten. Die Band braucht Raum, um ihre Ideen zu entwickeln, und auch wenn die Songs meistens recht flott sind, gibt es doch immer wieder dynamische, weitschweifige Instrumentalpassagen.
Genau diese Fähigkeit hat die Band über die Jahre ständig verfeinert. Deshalb, und wegen der enormen Umtriebigkeit des Vierers, stellt sich einmal mehr die Frage, warum die Band eigentlich nicht mehr Aufmerksamkeit bekommt.
(29:51) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Christian Meiners