BRING MIR DEN KOPF VON ALFREDO GARCIA 

Sam Peckinpah besitzt als Filmemacher zwar Kultstatus, hat aber mit seinen Filmen, die oft als gewaltverherrlichend und frauenfeindlich galten, immer widersprüchliche Reaktionen bei Publikum und Kritik ausgelöst.

Nachdem sein 1973 entstandener Film „Pat Garrett jagt Billy the Kid“ von den Produzenten eigenmächtig umgeschnitten wurde, hatte er bei seinem nächsten Projekt „Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia“ die größtmögliche künstlerische Freiheit, das abseits von Hollywood in Mexiko gedreht wurde.

Heraus kam der größte kommerzielle Flop seiner Karriere. Die meisten US-Kritiker hassten den Film und bezeichneten ihn als obszön, sadistisch und irrational, während etwa Roger Ebert ihn für ein „bizarres Meisterwerk“ hielt.

Zusammengehalten wird der aufgrund seines verqueren Frauenbilds und der nihilistischen Grundstimmung immer noch problematische Film, der gleichermaßen Roadmovie, Liebesgeschichte, Actionfilm und Western ist, von Warren Oates’ starker darstellerischer Leistung in seiner Rolle als abgehalfterter Barpianist Bennie.

Der soll den Schergen eines mexikanischen Großgrundbesitzers, dessen Tochter von einem gewissen Alfredo Garcia geschwängert wurde, für 10.000 Dollar den Kopf des Übeltäters beschaffen. Alfredo ist zwar bereits tot, das weiß aber nur Bennie, der wiederum nicht ahnt, dass es bei diesem dreckigen Geschäft noch andere Konkurrenten gibt.

Das schön aufgemachte Mediabook von Koch enthält diesen umstrittenen Peckinpah-Klassiker auf DVD und Blu-ray in sehr guter Qualität, auch wenn das Bild noch Defekte aufweist und in dunkleren Passagen etwas schwächelt.

Hinzu kommt interessantes Bonusmaterial wie ein Audiokommentar von Peckinpah-Kenner Mike Siegel, von dem auch die hier enthaltene Dokumentation „Passion & Poetry - Sam’s Favorite Film“ stammt.