Zugegeben: Ich bin kein großer Fan von Death’n’Roll, ENTOMBED mal ausgenommen. Oft klingt es so, als wolle man nicht sauber genug für Death Metal spielen, also rotzt man seine Musik eben rumpelig runter. BREATHE YOUR LAST strafen dieses Vorurteil netterweise Lügen – die Death-Metal-Basis der Band in Gesang und Sound wird in erster Linie tight auf Rock- und weitere Metal-Einflüsse übertragen. Das heißt mit anderem Sound und anderem Sänger würden die Songs auf „Apocalypse“ nahtlos in den (härteren) Rock-Bereich passen. Typisch für Death Metal ist bis auf das Geschrei wenig. Der Großteil des Materials spielt sich im Midtempo ab, Blastbeats bleiben genauso aus wie typisches Death-Metal-Riffing. Dennoch funktioniert das Ganze, primär durch die professionelle Umsetzung und das solide Songmaterial. Richtige Hits sucht man aber leider vergeblich, da das Geschrei melodische Gesangslinien oft eben schlecht ersetzen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Andreas Kuhlmann