BRAIN TENTACLES

s/t

Namen wie Bruce Lamont und Dave Witte können einem durchaus das (musikalische) Fürchten lehren. Witte ist schon seit den Neunzigern ein vielbeschäftigter Drummer im Metal- und Hardcore-Bereich und spielte bei Bands wie MUNICIPAL WASTE oder BURNT BY THE SUN.

Und Saxophonist Bruce Lamont ist Mitglied von YAKUZA und CORRECTIONS HOUSE, weiß also auch radikale Klänge zu schätzen. Der Dritte im Bunde bei BRAIN TENTACLES ist Aaron Dallison, der Bassist der Mathcore/Sludge/Metal-Band KEELHAUL.

Und gleich der erste Track „Kingda Ka“ des selbstbetitelten BRAIN TENTACLES-Debüts ist eine infernalische Noise-Attacke in bester John Zorn/NAKED CITY-Tradition. Danach entspannt sich der Sound etwas, ohne dass die Platte dadurch weniger fordernd und anstrengend würde.

BRAIN TENTACLES würden sich damit auch unter den ähnlich agierenden No Wave/Noise-Bands von Skin Graft Records wie die Japaner RUINS wohl fühlen. Musikalischer Extremsport also mal wieder, der gerne als Jazz-Core bezeichnet wird, und von Lamonts Saxophonspiel geprägt ist.

Im Gegensatz zum musikalischen Terror eines John Zorn wirken BRAIN TENTACLES aber deutlich strukturierter. Den richtigen Moment zum Hören solch einer Platte zu finden ist dennoch nicht immer ganz einfach.

Mit „Fata morgana“ ist sogar noch eine eigenartig jazzige, aber dennoch sehr melodische JOY DIVISION-Hommage enthalten.