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BRAD MARINO

Extra Credit

Der Album Nachfolger zu der in OX #143 besprochenen Single von Brad Marino (THE CONNECTION, NEW TROCADEROS). Zwar könnte „Extra Credit“ auch locker als ein Album seiner genannten Bands durchgehen, doch im Fall von Brad Marino macht das letztendlich keinen Unterschied.

Es zählt der Gehalt, die Substanz und Brad weiß hier seinen Weg unbeirrt fortzusetzen. Zusammen mit Joey Ramone, sowie dessen musikalischen Vorlieben und Lederjacke, widmet er sich weiterhin den Auswirkungen der Beat Invasion (KINKS, SMALL FACES, ROLLING STONES) auf die amerikanische Popmusik der Sechziger und Siebziger Jahre, den „Jesus Of Cool“ stets im Nacken.

Dabei ist er zwar eingehüllt in den Dunst und Schweiß verqualmter R’n’B Juke Joints, deren Geist er wie ein von Chuck Berry zum Teufel verführter Teenager bis an den Rand des verdammten Country exerziert, verliert aber nie seine ursprüngliche Mission aus dem Auge, sondern definiert diese nur tiefer und ursprünglicher aus.

Das Ergebnis kann dabei ausgehend von seinen Einflüssen einen gewissen Schmalz nicht verbergen, lebt diesen aber nicht im Übermaß, sondern wohl dosiert im Geiste der intimen Geschehnisse auf Cadillac Rücksitzen der Fünfziger Jahre aus, nach denen man den Abschlussball der Rock’n’Roll Highschool aufmischte.

„Extra Credit“ bietet somit also das Rüstzeug für alle Lebenslagen eines juvenilen Daseins der Unbekümmertheit und Kloppereien.