Eigentlich mag ich sie nicht: Schubladen. Meistens passen sie nicht. Wenn eine Band einmal in eine verfrachtet ist, sieht sie sich verpflichtet dieser zu entfliehen und bei einer Kritik hilft sie den Leser auch nicht immer.
Bei BOXCAR SATAN hätte ich aber gerne eine Schublade, dann könnte ich mir die ausgesprochen schwierige Beschreibung des Schaffens ersparen. Gibt aber (und das ist gut so) keine Schublade in die BOXCAR SATAN passen.
Die drei Jungs aus San Antonio mixen auf "Crooked Mile March" einfach zu viele Stile. Es geht von Cow-Punk, über Blues oder Noise-Rock bis zu Gospel-ähnlichen Songs. Natürlich mit Breaks innerhalb der Songs.
Zwischendurch erinnern sie an alte COP SHOOT COP, um beim nächsten Stück baltische Folkore mit Blues zu verarbeiten. Die Texte sind dann auch noch völlig verdreht mit Peepshow-Geschichten oder einer Story über Sünder aus dem Alten Testament, alles verpackt in eine positive Grundstimmung.
Die Mischung hat auch beim dritten Hören noch Überraschungen zu bieten und wird bei mir noch öfter laufen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Robert Noy
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller