BOSS MARTIANS

Pressure In The Sodo CD

Vielleicht bin ich altersmilde geworden, aber ich habe mich entschlossen, die neue BOSS MARTIANS-Platte zu mögen. Okay, ich habe es ihnen eine ganze Zeit lang nachgetragen, dass sie sich vom Highschool-Party-Frat/Surfbeat losgesagt haben.

Und dass Evan Foster statt einer Fender Jaguar nun eine Les Paul spielt, spricht ja nun eine deutliche Sprache. Rockmusik mit tollen Melodien spielen sie nun seit einer ganzen Zeit schon, Powerpop, der seine Anleihen bei CHEAP TRICK, Elvis Costello und THE KNACK bezieht.

Das muss nichts Schlimmes sein, meistens ist das auch eine schöne Mischung. Wie man das richtig gut rüberbringen kann, beweisen die FLASHCUBES. Bei den BOSS MARTIANS sieht es leider anders aus.

Großes Minus: der fürchterliche Stadionrock-Sound, und die widerlichen quasi-metallischen Tapping-Soli des Herrn Foster, das Rockstar-Posing sowie der stellenweise an Jon Bon Jovi erinnernde Gesang.

Das geht und ging immer schon zu weit. Und trotzdem ist mir diese Scheibe immer noch die Liebste der BOSS MARTIANS Phase 2. Vielleicht liegt es an den vermehrt deutlicher werdenden POINTED STICKS-Referenzen, vielleicht am immer ausgefeilteren Songwriting.

Ich kann es nicht genau beschreiben, aber "Pressure In The Sodo" ist eine solide, ordentliche Produktion geworden. Und das wäre sie auch ohne das Namedroppeing und die Angeberei mit dem belanglosen, von Iggy Pop geschriebenen Text zu "Mars is for Martians" geworden.

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