BOOBIE TRAP

Hidden Agenda CD

Welch falschen Eindruck doch das Cover einer Platte vermitteln kann. Also bei dessen Anblick hatte ich wirklich schon schlimmstes befürchtet. Ich meine, posende Bandfotos sind ja eigentlich schon immer recht gewagt und bedeuten bei Ungefälligkeit die Gefahr den potentiellen Hörer schon im Vorfeld zu vergraulen.

Okay, eine mögliche Rechtfertigung dafür könnte sein, dass die Band eine doch recht vorzeigbare Frontfrau samt Cowboyhut vorzuweisen hat. Wenn die übrige maskuline Truppe allerdings alles andere als attraktiv anzusehen ist, dann könnte dies wiederum den Effekt des Blickfangs zerstören.

Vier hässliche Testosteronbolzen und dazu das ansehnlichere, weibliche Gegenstück. Hätte man das Mädel vielleicht besser alleine ablichten sollen? Beim aktuellen Line-up scheint wohl eine weitere Frau einen der Kerle abgelöst zu haben, was dem Erscheinungsbild sicher zu gute kommt.

Um noch mal kurz auf das Cover zurück zu kommen und dem damit falsch suggerierten ersten Eindruck: betrachtet man sich den Schriftzug von BOOBIE TRAP, so könnte man durch dessen Western-Style doch beinahe in die Irre geführt werden und annehmen, es handele sich hierbei um Country-Rock oder zumindest um etwas mit Rockabilly-Anleihen.

Doch weit gefehlt. Was hier unüberhörbar dominiert, ist schnörkelloser Punkrock, mit Biss und Melodie, vorangetrieben von einwandfreien female vocals. Das klingt gut, verdammt gut sogar. Und lässt alle anfängliche Skepsis im Nu verschwinden.

Im Jahr 2002 waren BOOBIE TRAP bereits in Europa auf Tour, jetzt kürzlich erst ein weiteres Mal. Und ich war nicht da - so was aber auch. Asche auf mein Haupt. Das hole ich beim nächsten Mal nach, versprochen! Und jetzt direkt noch mal das Album hören.

Doch, ich bin angenehm überrascht und nahezu angetan. (31:23) (7)