Foto

BODY AND BIG | BRAVE

Leaving None But Small Birds

THE BODY, die auf extreme, kakophonische Klänge spezialisierte Band des umtriebigen Duos Chip King und Lee Buford, hatte erst kürzlich auf Thrill Jockey ein diesmal mehr an Power Electronics und Industrial orientiertes neues Album namens „I’ve Seen All I Need To See“ veröffentlicht. Schon seit ihren Anfängen (2004 erschien das Debütalbum) haben THE BODY ein Faible für Kollaborationen, natürlich mit ebenfalls extremeren Bands wie etwa 2016 und 2017 mit FULL OF HELL aus dem Grindcore/Death Metal-Lager. Wo THE BODY draufsteht, ist meist kein Easy Listening drin, trotz der stilistischen Bandbreite der Band. Auch BIG | BRAVE produzieren nicht gerade Popmusik, auch wenn ihr reduzierter Sludge-Doom-Drone-Metal noch deutlich zugänglicher als die Musik von THE BODY ist. Das unter dem Titel „Leaving None But Small Birds“ veröffentlichte Ergebnis dieser Zusammenarbeit dürfte Fans beider Bands gleichermaßen überraschen. Wobei sich die Platte zumindest teilweise mehr am Sound von BIG | BRAVE orientiert, was vielleicht auch am markanten Gesang von Robin Wattie liegt, die sich für die Texte und Melodien unter anderem von der Rootsmusik der „Mountain people“ der Appalachen inspirieren ließ. Denn die insgesamt sieben Stücke bewegen sich oft in erstaunlich entspannten repetitiven wie meditativen Country- und Bluegrass-Bahnen, mit Anklängen von Bands wie ARBOURETUM oder OM. Wahrscheinlich ist das Letzte, was man von einer Kollaboration von THE BODY und BIG | BRAVE erwartet hätte, so ein minimalistisches wie experimentelles Folk-Country-Blues-Album, wodurch „Leaving None But Small Birds“ aber gerade so reizvoll wird.