BLUTJUNGS

Godzilla auf Speed

Gut, bei dem Bandnamen gingen meine ersten Assoziationen in Richtung stumpfen Deutschpunks, aber stattdessen erklingt ein gefälliger Mix aus New Wave, Country, Schlager, Punkrock und Minimalelektronik.

Die vier BLUTJUNGS stammen aus Aschaffenburg und sind schon seit zwölf Jahren aktiv, und was sie besonders auszeichnet, das sind ihre Splattertexte zwischen brutal-brachial, schwarzem Humor und einer ordentlichen Portion Selbstironie.

Eben noch haben sie den „Punkrocksongtextapparat“ entdeckt (mit den sechs Zauberbegriffen Bullen, Saufen, Scheißstaat, Deutsche Bank, Ficken und O!) dann wird auch schon zu NDW-Sounds über den missratenen Sohn gewettert, der lieber zum Friseur oder in die Bücherei als zum Tätowierer geht („Wie siehst du aus, was hast du an, bist du ein BWL-Student oder ein Mann?“) und über allem schwebt der Wunsch nach einer durchzechten Nacht endlich einmal neben einem Mädchen aufzuwachen: „Lass es diesmal ein Mädchen sein, nicht schon wieder den Dicken aus dem Kegelverein ...

/ Lass es diesmal ein Mädchen sein, nicht schon wieder den Typ vom CSU-Ortsverein“. Vielleicht wirkt das für einige platt oder als müder ÄRZTE-Abklatsch, aber mir gefällt es und es gibt sicherlich Schlechteres als einen Vergleich mit der besten Band der Welt.