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BLUTIGER STRAND

Der ungarischstämmige Cornel Wilde (geboren als Kornel Weisz), der sein Medizinstudium für die Schauspielerei aufgab, wurde bereits 1945 für seine Rolle als Frédéric Chopin in „Polonaise“ als bester Hauptdarsteller für den Oscar nominiert, letztendlich bekam Ray Milland für seine Rolle in „Das verlorene Wochenende“ den Preis. Einen Oscar erhielt Wilde nie, wurde aber schließlich mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler gründete Wilde die Produktionsfirma Theodora Productions, die auch einige Filme umsetzte, bei denen Wilde gleichzeitig Regisseur, Produzent, Hauptdarsteller und Drehbuchautor war. Einer seiner besten Filme war in dieser Hinsicht der ungewöhnliche Abenteuerfilm „Der Todesmutige“ („The Naked Prey“), in dem er als Teilnehmer einer Safari in Afrika nackt um sein Leben rennen muss, verfolgt von einer Gruppe bewaffneter afrikanischer Eingeborener. Deutlich ambitionierter ist dagegen sein zwei Jahre später entstandener Antikriegsfilm „Blutiger Strand“ („Beach Red“), die Verfilmung eines Buchs von Peter Bowman von 1945, der darin in Gedichtform seine persönlichen Erlebnisse im Pazifikkrieg verarbeitete. Und so geht es in Wildes Verfilmung um ein Bataillon von US-Marines, das auf einer von den Japanern besetzten philippinischen Insel landet, um deren Stellungen einzunehmen. Um Authentizität bemühte, für die damalige Zeit recht harte Darstellungen von Kriegsgräueln wechseln sich ab mit Szenen, mit denen Wilde auf ähnlich poetische Weise wie Bowman versucht, die Gedankenwelt der Soldaten auf beiden Seiten in dieser unmenschlichen Situation offenzulegen. „Blutiger Strand“ ist eine sehenswerte und ehrliche Anklage gegen den Wahnsinn des Krieges, mit Parallelen zu Terrence Malicks „Der schmale Grat“, die jetzt das erste Mal auf DVD und Blu-ray in guter Qualität erschien.