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BLUT FEUER TOD – Eine Geschichte des schwedischen Metal

Ika Johannesson, Jon Jefferson Klingberg

2009 erscheint mit „Schwedischer Death Metal“ von Daniel Ekeroth das Referenzbuch, wenn es um die bekannteste schwedische Musikrichtung geht. Zwei Jahre später wird „Blut, Feuer, Tod“, das das Spektrum auf schwedischen Metal im Allgemeinen erweitert, in Schweden veröffentlicht, 2018 auf Englisch und jetzt endlich überarbeitet und ergänzt auf Deutsch. Ika Johannesson und Jon Jefferson Klingberg gehen ihr Thema genauso engagiert wie umfassend an, zählt man doch 150 Gesprächspartner, Musiker, Fans, Geschäftspartner und Angehörige, die in dem nach einem BATHORY-Album benannten Werk zu Wort kommen. Nun ist Metal ein schwer zu kategorisierender Begriff, aber das wird in „Blut, Feuer, Tod“ auch gar nicht versucht. Die Autoren mischen Bandporträts mit Musikerschicksalen, Genre-Entwicklungen und sozio-politischen Analysen, also mehr als man von einem Musikbuch allgemein erwarten würde. Die Entstehung und Entwicklung des schwedischen Death Metal wird genauso behandelt wie als Bandporträt ENTOMBED, aber das Hauptaugenmerk wird auf schwedischen Black Metal gelegt, von dessen Anfängen mit BATHORY, die im Grunde eine Vater-Sohn-Band waren, über NIFELHEIM und MAYHEM, deren erster Sänger Per „Dead“ Ohlin im Gegensatz zur restlichen Band Schwede war, bis zu DISSECTION und SHINING. Johannesson und Klingberg beschreiben sehr lebendig und detailliert das Leben beider Sänger der beiden letztgenannten Bands und deren Einstellung zu Satanismus, Selbstverstümmelung und Suizid in der Szene und im Speziellen. Das ist zum Teil sehr krass, wird aber ohne erhobenen Zeigefinger dokumentiert.